PFLEGE & TRAGEN
Feiner Schmuck ist zum Tragen gemacht. Doch wahre Handwerkskunst verlangt Aufmerksamkeit – nicht aus Angst vor Abnutzung, sondern aus Respekt vor dem Material. Mit ein paar einfachen Gewohnheiten lassen sich Schönheit und Wert über viele Jahre bewahren.
-
Gold ist robust.
Gold ist robust, aber im Vergleich zu anderen Metallen weich. Es kann im Laufe der Zeit kleine Kratzer oder eine natürliche Patina entwickeln – insbesondere auf polierten oder sehr fein gearbeiteten Oberflächen. Matte Oberflächen verändern sich durch Reibung, polierte Oberflächen werden stumpfer.
Das alles gehört zum Charakter eines abgenutzten Gegenstands.
Das Gute ist, dass Gold jederzeit aufgefrischt werden kann. Ob poliert, neu mattiert oder in einzelnen Bereichen repariert – jedes Stück kann im Atelier wieder zu seinem ursprünglichen Glanz (oder seiner gewünschten Unregelmäßigkeit) zurückgebracht werden. -
Funkeln Diamanten immer wie Feuer?
Diamanten sind extrem hart, ziehen aber Fett und Öle an. Cremes, Hautpflegeprodukte, Make-up oder Parfüm können sich auf ihrer Oberfläche ablagern und den Glanz mindern. Selbst ein hochwertiger Schliff wirkt dann matt.
Daher gilt: Idealerweise sollte Diamantschmuck nach dem Styling angelegt und beim Abschminken wieder abgenommen werden. Regelmäßiges, sanftes Reinigen mit einem fusselfreien Tuch bringt den ursprünglichen Glanz zurück – ohne aggressive Mittel oder Tauchbäder. -
Sind farbige Edelsteine unkompliziert?
Farbige Edelsteine reagieren unterschiedlich auf Hitze, Erschütterungen und Chemikalien:
- Smaragde enthalten feine, natürliche Risse ("Jardin") und sollten nicht mit Hitze oder scharfen Reinigungsmitteln in Berührung kommen.
- Topas, Tansanit, Turmalin und ähnliche Steine sind empfindlich gegenüber Stößen – es ist besser, sie abzunehmen, wenn man Sport treibt, schwere Taschen trägt oder im Garten arbeitet.
- Opale enthalten einen hohen Wasseranteil, der für ihr lebhaftes Farbenspiel verantwortlich ist. Sie dürfen nicht austrocknen – direkte Sonneneinstrahlung, heiße Luft und sehr trockene Umgebungen sind zu vermeiden. Am besten werden sie weich gebettet aufbewahrt, eventuell mit einem kleinen Stück befeuchteter Watte in der Nähe – nicht luftdicht, sondern leicht feucht gehalten.
-
Und Perlen?
Perlen sind von Natur aus empfindlich – sie mögen Hautkontakt, aber keine Säuren, Parfüm oder Alkohol. Am besten legt man sie zum Schluss an und zieht sie zuerst wieder aus. Sie sollten nicht in geschlossenen, luftdichten Behältern aufbewahrt werden – ein wenig Feuchtigkeit hält sie geschmeidig und strahlend.
Allgemeine Pflegetipps
-
01
Legen Sie Schmuck bei Sport, Hausarbeit oder starker UV-Strahlung ab.
-
02
Kein Kontakt mit Reinigungsmitteln, Chlor, Parfüm, Cremes oder Haarspray.
-
03
Einzelne Gegenstände separat aufbewahren, z. B. in weichen Beuteln oder Schatullen mit Stoffauskleidung.
-
04
Regelmäßige Reinigung mit einem weichen, leicht feuchten Tuch – keine Tauchbäder oder Ultraschallgeräte.
-
05
Für aufwendigere Stücke: Gelegentlich zur professionellen Nachbearbeitung ins Studio bringen.
-
06
Gut gepflegter Schmuck altert nicht – er reift. Er entwickelt Spuren, die nicht stören, sondern eine Geschichte erzählen. Und manchmal beginnt ein Schmuckstück genau dann erst richtig zu leben.